Endlich! Schavan bekommt in Lübeck echten deutschen Doktortitel

Erst war es nur ein Gerücht, jetzt haben wir Gewissheit: Bei ihrer Jahresfeier am 11. April 2014 wird die Universität Lübeck der ehemaligen Wissenschaftsministerin Annette Schavan ihren Doktortitel honoris causa überreichen. Die Urkunde lag längst unterschrieben in der Schublade des Universitätspräsidenten Peter Dominiak.

Endlich wieder eine Kopfbedeckung, mit der man sich in der Öffentlichkeit sehen lassen kann! Der Düsseldorfer Doktorhut war ihr ja von der Universität am Rhein im Februar 2013 rüde aus der Frisur geschlagen worden, wegen ein paar nicht peinlichen Zitierfehlerchen. Gerade eben erst, am 20. März, hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf diese zutiefst wissenschaftsferne und mit einem irren Menschenbild verbundene Entscheidung bestätigt. Und die paar Ehrendoktorhüte, die sie sich als deutsche Ministerin aus Jerusalem, aus Schanghai, Tokio und Kairo abgeholt hatte, gelten hierzulande ja nicht unbedingt sehr viel.

Doch nun ist es endlich soweit: Schavan bekommt wieder den Doktorhut einer deutschen Universität überreicht. Ob es sich hier nun allerdings um ihren ersten redlich verdienten Doktortitel handelt – darüber kann man streiten. Plagiieren konnte sie bei der in Lübeck honorierten Leistung zwar nicht, aber von großer Trickserei wird man wohl auch in diesem Fall sprechen können.

Sicher wird auch Ernst Theodor Rietschel zugegen sein, wenn Annette Schavan diese kleine Genugtuung widerfährt. Und lauter weitere lautere Vertreter der Wissenschaft. Im Übrigen herrscht bei dieser Lübecker Veranstaltung zum Zwecke der besonderen Schavanbehütung allgemeiner Kappenzwang.

3 Antworten zu “Endlich! Schavan bekommt in Lübeck echten deutschen Doktortitel

  1. Wir lagen richtig: Etwa zwei Stunden nach unserem Hupe hat nun auch HL live – die schnelle Zeitung für Lübeck unter Berufung auf NDR-Informationen einen entsprechenden Bericht gebracht.

  2. Absolut unverständlich, dass ein derartige Person auch noch einen „Ehren“-Doktortitel bekommt. Wofür soll jemand geehrt werden, die ihr Leben und Karriere auf einem wissenschaftlich unethischen Verhalten aufgebaut hat.

  3. Einen Doktor n.Ü. … so etwas bringt nur das richtige Leben zustande. Hätte ein Literaturnobelpreisträger eine Figur erschrieben, die einen Ehrendoktor mit der Begründung des nackten Überlebens verliehen bekommt, sie oder er wären von Lesern und Kritikern zugleich ob der Absurdität in der Luft zerissen worden. Respekt der Lübecker Titelschmiede für diese grandiose Begründung. Besser kann man die Titelhuberei ja nicht parodieren. Ob unsere J’anette D’Ark mit ihm wirklich glücklich sein wird?

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