Ein Jahr Causa Schavan

Anfang Mai 2012 informierte der Anonymus „Robert Schmidt“ die Medien über seine Plagiatsdokumentation schavanplag zur Doktorarbeit von Annette Schavan. Bald darauf begann das Prüfverfahren der Universität Düsseldorf, das schließlich am 5. Februar 2013 zur Aberkennung des Doktorgrades und wenige Tage später zum Rücktritt der Ministerin führte. Zeit für etwas Kuchen und für ein paar Kleinigkeiten zum Auswickeln.

Mein und Dein

Katastrophale Folgen entstehen, wenn die Legierung der beiden Triebanteile zerfällt, wenn sie sich ‚entmischen‘ und die positive Kraft die negative nicht mehr zu ‚binden‘ vermag. Diesen Sachverhalt demonstriert der Triebmörder. Die seelischen Komponenten fallen auseinander, so daß Liebesgenuß und Mordimpuls gleichermaßen, aber isoliert zum Zuge kommen.
Ernst Stadter, Psychoanalyse und Gewissen (1970) / schavanplag

Katastrophale Folgen entstehen, wenn die Legierung der beiden Triebanteile zerfällt und die positive Kraft die negative nicht mehr binden kann. Dieser Sachverhalt wird am Beispiel des Triebmörders deutlich: Die seelischen Komponenten fallen auseinander, Liebesgenuß und Mordimpuls treten gleichermaßen, aber getrennt voneinander auf.
Annette Schavan, Person und Gewissen (1980) / schavanplag

Rechenschaft? Gerne!

„Ich habe mir heute diese entsprechende Seite [schavanplag] angeschaut, es ist eine anonyme Seite, deshalb ist meine erste Antwort: Wer sich mit meiner Dissertation beschäftigt hat, mit dem bin ich gerne bereit, über diese Dissertation zu sprechen, über das Zustandekommen.“ Sie gebe jedem gerne Rechenschaft über die Quellen, versicherte Schavan. „Mit anonymen Vorwürfen kann man schwerlich umgehen“, betonte die Bildungsministerin […].
Annette Schavan am 2. Mai 2012 / Focus

„Ich habe sorgfältig gearbeitet. Hier und da hätte man auch noch sorgfältiger formulieren können. Heute merke ich zum Beispiel, dass ich damals bei Freud noch ziemlich verdruckst war.“
Annette Schavan am 14. Oktober 2012 / Süddeutsche Zeitung

„Flüchtigkeitsfehler sind mir nicht peinlich. […] Ich kann für mich nicht in Anspruch nehmen, keine Flüchtigkeitsfehler gemacht zu haben. Aber ich kann in Anspruch nehmen, nicht plagiiert oder gar getäuscht zu haben.“
Annette Schavan im Januar 2013 / DIE ZEIT

„Es ist nicht sinnvoll, dies weiter in der Öffentlichkeit zu diskutieren.“
Erklärung der Anwälte von Annette Schavan vom 20. Februar 2013, mit der das Angebot der Universität Düsseldorf zur Offenlegung der Unterlagen abgelehnt wurde / Süddeutsche Zeitung

Respekt vor der Wissenschaft

„Ich kann wirklich gut verstehen, dass Sie von mir mal gerne was hören würden. Ich sage aber heute nichts anderes als in den Wochen zuvor und in den Wochen bis Düsseldorf fertig ist. Aus Respekt vor der Wissenschaft – und dann können wir ganz viel darüber sprechen.“
Annette Schavan am 30. Mai 2012 / Deutschlandfunk

„Ich werde kämpfen. Das bin ich mir schuldig, und das bin ich der Wissenschaft schuldig.“
Annette Schavan am 17. Oktober 2012 / Merkur online

„Wissenschaft droht hier für andere Zwecke missbraucht zu werden. Gerade deshalb werde ich mich am 25. Januar nominieren lassen.“
Annette Schavan am 12. Januar 2013 auf einer Versammlung von CDU-Mandats- und Funktionsträgern über das Düsseldorfer Prüfverfahren / Südwest Presse

„Wenn Wissenschaftler darauf drängen, dass es in solchen Fällen Regeln gibt, die eingehalten werden müssen, kann man sie dafür doch nicht beschimpfen. Die Souveränität der Wissenschaft ist ein hohes Gut.“
Annette Schavan im Januar 2013 über Kritik an der Einmischung der Wissenschaftsallianz in das Prüfverfahren / DIE ZEIT

Leitende Täuschungsabsicht

„Eine leitende Täuschungsabsicht ist nicht nur angesichts der allgemeinen Muster des Gesamtbildes, sondern auch aufgrund der spezifischen Merkmale einer signifikanten Mehrzahl von Befundstellen zu konstatieren.“
Stefan Rohrbacher in seinem Gutachten über die Doktorarbeit von Annette Schavan / SPIEGEL online

„Der Titel darf nur aus bestimmten Gründen entzogen werden. Etwa, wenn der Autor arglistig getäuscht, gedroht oder bestochen hat. Diese Wildwest-Version ist nun vom Tisch. So viel kriminelle Energie wäre auch eine Überraschung gewesen.“
Roland Preuss am 19. Januar 2013 über den Vorwurf der vorsätzlichen Täuschung, der vom Promotionsausschuss inzwischen fallen gelassen worden sei / Süddeutsche Zeitung

„Was als Resultat einer ‚leitenden Täuschungsabsicht‘ betrachtet wird, ist nichts anderes als eine in der Pädagogik und verwandten Fächern seinerzeit praktizierte Dokumentationsweise.“
Ludger Honnefelder am 21. Januar 2013 / DIE ZEIT

„Der Fakultätsrat hat sich […] abschließend die Bewertung des Promotionsausschusses zu eigen gemacht, dass in der Dissertation von Frau Schavan in bedeutendem Umfang nicht gekennzeichnete wörtliche Übernahmen fremder Texte zu finden sind. […] Daher hat der Fakultätsrat [den] Tatbestand einer vorsätzlichen Täuschung durch Plagiat festgestellt.“
Bruno Bleckmann, Dekan der Philosophischen Fakultät, am 5. Februar 2013 / Universität Düsseldorf

Bewertungsmaßstäbe

„So durfte damals wie heute als ’selbstverständlich‘ gelten, dass Anleihen und Übernahmen aus Texten Dritter in jeweils geeigneter, nachvollziehbarer Weise als solche kenntlich zu machen seien … dass demgegenüber eine ‚Aneignung‘ durch bloße Umstellungen oder durch sachlich unwesentliche Abänderungen im ansonsten wörtlichen Zitat unzulässig sei.“
Stefan Rohrbacher in seinem Gutachten über die Doktorarbeit von Annette Schavan / SPIEGEL online

„Die Arbeit entsprach absolut dem wissenschaftlichen Standard. […] Wie kann man eine Arbeit über das Gewissen schreiben und dabei täuschen?“
Gerhard Wehle, Doktorvater von Annette Schavan, im Oktober 2012 / Süddeutsche Zeitung

„Die Referenz auf Böckle weist die Dissertation bereits im Vorwort aus. Hier bedankt sich die Autorin, weil sie von seiner ‚moraltheologischen Prinzipienlehre‘ stark profitiert habe.“
Dietrich Benner und Heinz-Elmar Tenorth in einem Zeitungsbeitrag vom 24. Mai 2012 zu dem Vorwurf, dass Annette Schavan in größerem Umfang von dem Moraltheologen Franz Böckle abgekupfert habe / FAZ

„60 Beanstandungen auf 351 Seiten der Dissertation […] hat er so akribisch aufgeführt, als gehe es darum, einen apokryphen Text des Alten Testaments zu kollationieren. […] Nicht nur auf den Plagiatsplattformen, sondern auch in diesem Gutachten offenbart sich ein technizistisches Textverständnis. Es scheint so, als werde die für die Geisteswissenschaften zentrale Methode der hermeneutischen Textanalyse zugunsten eines kleinteiligen Wortabgleichs verabschiedet.“
Heike Schmoll am 15. Oktober 2012 über den Gutachter Stefan Rohrbacher /FAZ

„All das Gerede von Hermeneutik, der Notwendigkeit einer inhaltsbezogenen, deutenden Textanalyse, ist eine Vernebelung, die allein den Sinn hat, in der Arbeit noch das Rettende zu finden. […] Abschreiben ist banal-kleinteilig und kann nur durch ebensolchen Textvergleich belegt werden. Und nur die Textstellensynopse lässt den Rückschluss auf eine Täuschungsabsicht zu. Auch das ist in der Rechtsprechung anerkannt.“
Volker Rieble am 21. Januar 2013 / DIE ZEIT

„Wer sagt, dass bei Doktorarbeiten in der Erziehungswissenschaft aus den siebziger Jahren nachlässig mit den Standards wissenschaftlichen Arbeitens umgegangen worden ist, begeht Rufmord an dem Fach. Das ist ungehörig und unanständig – und: Es ist schlicht falsch.“
Michael Winkler, Leiter des Instituts für Bildung und Kultur an der Universität Jena, im Januar 2013 / Tagesspiegel

Geheimnisverrat

„Das Gutachten wurde aus dem Promotionsausschuss einer Zeitschrift zugespielt, womöglich verkauft. Wie korrupt muss man als Wissenschaftler eigentlich sein, um derlei Indiskretionen zu begehen?“
Heike Schmoll am 14. Oktober 2012 /FAZ

„Annette Schavan […] hat monatelang geschwiegen, weil es ein Verfahren gab, das formal zu Ende kommen sollte mit der ersten Sitzung dieses Universitätsausschusses. Der Kollege aus dem Ausschuss, der das Gutachten quasi vor-entworfen hat, der hat’s vorher aber schon mal dem SPIEGEL gegeben.“
Nikolaus Blome, stellv. BILD-Chefredakteur, am 15. Oktober 2012 / N24

Es gebe […] keinen erfolgversprechenden Ansatzpunkt, um herauszufinden, wer die undichte Stelle gewesen sein könnte. Etwa 20 Menschen hätten damals Zugang zum Gutachten gehabt. […] Die Universität hatte den sorgfältigen Umgang mit dem internen Papier betont, das nur an 15 Mitglieder des Promotionsausschusses weitergegeben worden sei: Es habe nur in gedruckter Form existiert.
Pressemeldung der DPA vom 9. März 2013 über die Einstellung der staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen der Weitergabe des Gutachens / NWZ online

Netzgewirktes

„Bildungsministerin Annette Schavan zeigt sich bislang äußerst nervenstark. […] Zunächst versicherte sie sich des Rückhalts der Kanzlerin. Dann sorgte die bestens vernetzte Politikerin diskret dafür, dass Wissenschaftler, Kirchenleute und Parteifreunde Solidarität bekunden und die Uni Düsseldorf kritisieren. Das war klug und auch angemessen. Schließlich hat die Indiskretion vom Rhein die Ministerin ins Trudeln gebracht.“
Eva Quadbeck (Rheinische Post) am 17. Oktober 2012 / NA Presseportal

„Wolfrum mit einem AvS/G-Wert von 5,9 erreicht noch nicht den Affinitätsgrad von Schavans Doktorvater Wehle, aber alle anderen überschreiten diesen deutlich: von 13,9 (Lüst) über 25,5 (Frühwald) und 37,6 (Markschies) geht es bis hinauf in fantastische Affinitäten von 262 (Honnefelder), 306 (Rietschel) und 348 (von Graevenitz).“
ERBLOGGTES am 22. Oktober 2012 über die Schavanaffinitätswerte prominenter Fürsprecher der Ministerin aus der Kaste der Wissenschaftsfunktionäre

Kompetente Unterstützer

„Frau Schavan hat nicht geschummelt, sie hat auch Sekundärliteratur verwendet. Das hat ihr Doktorvater gebilligt. Ihre Arbeit hat er als korrekt und regelgerecht bezeichnet.“
Kurt Biedenkopf im Oktober 2012 / DIE WELT

„Ich bin einigermaßen fassungslos ob des Verfahrens. […] Gute wissenschaftliche Praxis hätte bedeutet, externe Gutachter zu holen, auch mehrere, Leute, die vom Fach sind: Erziehungspädagogen.“
Michael Kretschmer, stellv. Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU, am 6. Februar 2013 / ZDF.
Zweifellos vom Fach ist der „Erziehungspädagoge“ Dietrich Benner. Seine Expertise hätte den Qualitätsansprüchen eines Michael Kretschmer sicherlich vollauf genügt:

„Diese [problematischen] Stellen befinden sich aber in dem Teil, in dem Frau Schavan zwanzig bis dreißig verschiedene Positionen zur Theorie des Gewissens darstellt, und der Gutachter unterstellt, dieser Teil sei der eigene Teil der Verfasserin. Nein: es ist der darstellende Teil, die eigenen Teile der Verfasserin sind der erste und letzte Teil.“
Dietrich Benner am 17. Oktober 2012 / NDR

„Ich habe inzwischen zweimal die in Rede stehende Dissertation gelesen […] Ein [dem Fall zu Guttenberg] vergleichbarer Grad von wissenschaftlichem Fehlverhalten, der die Aberkennung der Promotion im Falle von Annette Schavan rechtfertigen würde, liegt […] definitiv nicht vor. Der zweite Teil ihrer Dissertation ist eine originelle wissenschaftliche Leistung, die Gewissensbildung und Wertevermittlung im Schulunterricht zum Thema hat.“
Christoph Markschies am 7. Februar 2013 / evangelisch.de
Die Doktorarbeit von Annette Schavan besteht aus drei Teilen. Im  zweiten Teil werden Theorien zur Gewissensbildung lediglich referiert. Gewissensbildung und Wertevermittlung im Schulunterricht werden in der Doktorarbeit an keiner Stelle behandelt.

Das Verfahren – verfahren?

„Im Falle Guttenberg […] war es eine Kommission, die ausschließlich aus Mitgliedern bestand, die nicht unmittelbar zur Universität gehören, und ich glaube, dies ist eine Art von Fairness, die in Düsseldorf nicht beachtet worden ist, und die Universität Düsseldorf wäre aus meiner Sicht gut beraten, dafür zu sorgen, dass nicht sie selber nachher Schaden an diesem ganzen Verfahren nimmt.“
Helmut Schwarz, Präsident der Humboldt-Stiftung, am 17. Oktober 2012 / Deutschlandfunk
Die Promotionskommission, die im Fall zu Guttenberg den Entzug des Doktorgrades beschloss, bestand ausschließlich aus Mitgliedern der Universität

In jedem anständigen juristischen Prozess müsste dieses Verfahren wegen Befangenheit und schwerer Verfahrensfehler eingestellt und neu begonnen werden […]. Dafür würde ich auch plädieren.“
Volker Kauder am 17. Oktober 2012 / Süddeutsche Zeitung

„Das Procedere ist keine wissenschaftliche Überprüfung, sondern eine politisch motivierte Kampagne gegen eine sehr erfolgreiche Bundesforschungsministerin.“
Michael Kretschmer, stellv. Fraktionsvorsitzender der CDU, im Februar 2013 / Tagesspiegel

„Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat recht mit ihrer Kritik an der Universität Düsseldorf. Zu den Grundsätzen wissenschaftlicher Qualitätssicherung gehört die fachwissenschaftliche Expertise, das Mehraugenprinzip, die Trennung von Begutachten, Bewerten und Entscheiden. Somit hätte das Überprüfungsverfahren eine andere Struktur haben müssen, wobei es für die Wissenschaft gar keine Rolle spielt, ob das praktizierte Verfahren formal korrekt war. Die Universität Düsseldorf hat also damals wie heute Grundsätze der Wissenschaft, vermutlich vorsätzlich und systematisch, missachtet.“
Jürgen Zöllner, ehemaliger Wissenschaftsminister von Berlin und Rheinland-Pfalz, am 22. Februar 2013 / DIE ZEIT

„In der Debatte ist behauptet worden, das Düsseldorfer Verfahren sei vielleicht ,formaljuristisch‘ korrekt gelaufen, doch den wissenschaftlichen Standards der DFG habe es nicht genügt. Klarzustellen ist: Die DFG formuliert Regeln guter wissenschaftlicher Praxis, aber keine Verfahrensregeln für Plagiatsverfahren in Dissertationen und sie hat dazu auch keine Empfehlungen abgegeben. Das muss sie auch nicht, denn diese Verfahren sind im Verwaltungsrecht geregelt und zwar so, dass sie auch allen Ansprüchen der Wissenschaft entsprechen.“
Wolfgang Löwer, Sprecher des Gremiums „Ombudsman für die Wissenschaft“ der DFG, am 4. März 2013 / Tagesspiegel

„Das Verfahren ist völlig klar. Das richtet sich nach Recht und Gesetz. Da haben Prominente keinen Bonus, sondern da wird genau so verfahren wie in jedem anderen Fall auch, und genau das haben die Düsseldorfer bisher getan.“
Bernhard Kempen, Präsident des Deutschen Hochschulverbands, am 23. Januar 2013 / WDR

absatz

Noch nicht ganz so alt wie die Causa Schavan ist „Causa Schavan“. Angefangen haben wir im Juni 2012, aber so richtig los ging’s eigentlich erst im Juli. Deshalb kriegen wir auch nur eine kleine Kerze auf unseren Kuchen. Aber auch für uns gibt’s was zum Auswickeln: Wir kramen noch einmal ein paar der besten und beliebtesten Causa-Schavan-Beiträge hervor. Wiederlesen lohnt sich. Hier sind sie also:

Die Top Ten von Causa Schavan

  1. Mit großem Abstand an erster Stelle steht „König Kurt – Das große Ausrasten“: 5.208 Leserinnen und Leser hat diese Auseinandersetzung mit der Biedenkopf-Tirade gegen die Düsseldorfer Fakultät bis heute gefunden.
  2. Plagiieren – wie geht das eigentlich? Unsere praktische Anleitung mit Bastelbogen „Schavan: Plagiat für Anfänger. Ein kleiner Leitfaden“ wurde von 2.810 Causa-Schavan-Besuchern dankbar aufgenommen.
  3. Lebhaftes Interesse fanden die Einschüchterungsversuche des Justitiariats der FAZ gegen das Blog Archivalia. „Beziehungskiste, oder: Was der Blogger Klaus Graf in Sachen Schavan unterlassen soll“ wurde 2.079mal gelesen.
  4. Kurz vor der Düsseldorfer Entscheidung hat Heike Schmoll in der FAZ noch eine „Teuflische Strategie gegen Schavan aufgedeckt“ und sich damit einen Platz im Knallhalla des Qualitätsjournalismus gesichert. 1.507 Leserinnen und Leser waren bei der Platzanweisung dabei.
  5. Viel wurde in der Causa Schavan über den Fall zu Guttenberg geredet und behauptet: Geradezu vorbildlich sei das Bayreuther Verfahren seinerzeit gelaufen. „Humbug“, rief unser RA Bongartz und hatte Erstaunliches zu berichten: „Kurzzeitgedächtnis: Anmerkungen zur aktuellen Bayreuth-Inszenierung“. 1.252 Causa-Schavan-Besucher wollten wissen, wie es wirklich war.
  6. Vielleicht ist das ja unser bisher wichtigster Beitrag: „Mobilmachung der Springteufelchen: Schavans Amtsverständnis in eigener Sache“. 1.021 Leserinnen und Leser haben mit uns die Spur der Kampagne verfolgt, mit der das Düsseldorfer Prüfverfahren gezielt beeinflusst und der Entzug des Doktorgrades verhindert werden sollte.
  7. Der Doktorgrad war aberkannt, doch die Auseinandersetzung um das Verfahren ging weiter. „Nach Fall Schavan jetzt messerscharfe Folgerung: Her mit dem Promibonus!“ Was Jan-Hendrik Olbertz und Jürgen Mlynek nun noch einfiel, wollten 1.006 Leserinnen und Leser wissen.
  8. Nicht weniger als 825 Causa-Schavan-Leser machten einen „Hausbesuch bei Humboldt-Uni-Präsi Olbertz: Tauscht endlich diese Leuchte aus!“ Das Flackern der Neonröhre war aber auch wirklich nervig.
  9. Unendlich lang ist das her mit dieser Doktorarbeit. Man muss doch auch berücksichtigen, wie sich die Person seither entwickelt hat! 731 Leserinnen und Leser waren dieser Meinung und wollten mehr über „Heutige Voraussetzungen der Gewissensbildung bei Annette Schavan“ erfahren.
  10. A.M. Schnierl widmete sich dem journalistischen Schaffensdrang, von dem die FAZ-Redakteurin Heike Schmoll in der Causa Schavan erfasst wurde. Manche „Heikle Frage“ war da zu stellen. 707 Leserinnen und Leser sind ihm dabei gefolgt.

6 Antworten zu “Ein Jahr Causa Schavan

  1. Reblogged this on Erbloggtes und kommentierte:

    Erlesenes aus einem ganzen Jahr Schavan-Affäre stellt Simone G. auf Causa Schavan zusammen zu einer kurzweiligen Collage der Widersprüche und intellektuellen Untiefen einer langatmigen Affäre. Dabei wird deutlich, warum die Massenmedien lieber nicht an den Schavan-Skandal und ihre Rolle darin erinnern (sie wohl eher ausdrücklich beschweigen). Die Collage erinnert an ein diskurssatirisches Format, wie es derzeit von bee im zynaesthesie-Blog gepflegt wird (hier zum Beispiel) – nur ist auf Causa Schavan alles so gedruckt, gesendet oder geladen worden, wie es da steht.
    Geladen wurden auch die aufgelisteten meistgelesenen Artikel. Nicht genug Berücksichtigung findet dabei die Kombination von Analyse und Unterhaltung auf hohem Niveau, die Anton M. Schnierl bis zu seinem von den Umständen erwzungenen Rücktritt zu liefern pflegte. Sie sind dieser Übersicht zu entnehmen und allesamt wert, nachgelesen zu werden.

  2. Peter Monnerjahn

    Danke für die ganze Arbeit! Als Wissenschaftler und Journalist fragt man sich, welche Gruppe der geschätzten Kollegen einem eigentlich peinlicher sein soll…

  3. Vielen Dank für die Mühe und Geduld, uns unfreiwilligen Zuschauern mit einem sorgfältig erstellten Operettenführer durch diese mieserable Inszenierung von Politik und Kwallitätsschurrnalismus geholfen zu haben. In meinem Bekanntenkreis sind etliche Menschen daraufhin sehr nachdenklich geworden.

  4. [… … … …]-Schavan-[…] verzichtet doch tatsächlich nicht darauf, den unverdienten, entzogenen Doktortitel auf dem Bundestags-Stimmzettel haben zu wollen!!

    • Sehr geehrter Wutbürger, wegen der Annettiquette haben wir da mal ein wenig was ausgelassen. Jetzt können sich die Leserinnen und Leser die wutbürgerlichen Einlassungen in den Auslassungen so gewaltig vorstellen, wie sie mögen.

  5. Der moralische Sittenverfall dieser Republik BRD
    wird überdeutlich, wenn man die Ellenbogentaktik
    der CDU-Merkel betrachtet wie sie die hochkarätige
    Doktortitel-Betrügerin CDU-Schavan mit einem
    Botschafterposten im Vatikan belohnt!

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